Paula und Flavia – Brasilien

Zwei Schwestern setzen sich für die Wiederaufforstung des brasilianischen Regenwaldes ein.
Der Atlantische Regenwald (Mata Atlântica) im Südosten Brasiliens ist einer der am stärksten gefährdete und gleichzeitig artenreichste Lebensraum der Welt. Von dem einst 1,3 Millionen Quadratkilometer großen Waldgebiet sind nur noch kleine Waldflächen erhalten geblieben. Der Regenwald wird immer weiter gerodet, um Platz für Futteranbau und Viehhaltung zu schaffen. So verschwindet der Mata Atlântica nach und nach von der Landkarte.
Die Schwestern Flávia und Ana Paula wuchsen inmitten des atlantischen Regenwaldes auf und waren schockiert von der Abholzung rund um ihren Wohnort. Im Alter von 16 und 18 Jahren gründeten sie deshalb die Umweltorganisation „Copaíba“. Sie züchteten Baumsetzlinge, um sie an lokale Farmen zu spenden. So halfen sie mehr als 200 Landbesitzer*innen, Waldflächen wiederherzustellen.
„Es ist ein sehr schwieriger Job, sehr langsam, es braucht Zeit, um Ergebnisse zu bringen, aber wenn es klappt, ist es sensationell.“ – Ana Paula Balderi
© Fotos: https://copaiba.org.br
Seit nunmehr 20 Jahren setzen sich die Schwestern mit „Copaíba“ für die Aufforstung des Regenwaldes ein – und sie haben viel erreicht:
600 Hektar Atlantischer Regenwald ist in der Region durch das Pflanzen von 700.000 einheimischen Setzlingen wieder entstanden. Die Setzlinge von 160 einheimischen Arten wurden in der eigenen Baumschule herangezogen.
Dafür war vor allem Überzeugungsarbeit notwendig. „Copaíba“ organisierte unzählige Bildungsveranstaltungen für Landbesitzer*innen, Bewohner*innen und Schüler*innen. Denn es ist nicht einfach Landwirt*innen davon zu überzeugen, Bäume auf Weideflächen zu pflanzen. Doch sie erkannten, dass einheimische Bäume den Boden vor Abschwemmung und Austrocknung schützt und die Bodenfruchtbarkeit erhöht. Karge Steppen verwandeln sich in artenreiche Wälder.
Nun ist „Copaíba“ Teil eines großen Wiederaufforstungsprogramms mit Vorbildcharakter. Das hätten sich die Schwestern nicht träumen lassen, als sie vor 20 Jahren die ersten Bäume pflanzten.



